Historie der AWO

Bild von Marie Juchacz
Marie Juchacz, Quelle: AdsD/Friedrich-Ebert-Stiftung.

Gründerin der Arbeiterwohlfahrt Marie Juchacz (1879-1956)

Marie Juchacz wird in Landsberg an der Warthe geboren. Nach der Volksschule arbeitet sie zunächst als Dienstmädchen, dann als Fabrikarbeiterin. Danach wird sie Krankenschwester, und sie absolviert eine Lehre als Schneiderin. Inzwischen lebt sie in Berlin. Sie tritt 1908 der SPD bei.

Am 13. Dezember 1919 gründet Marie Juchacz, inzwischen ist sie Mitglied der Nationalversammlung, die AWO als „Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD“ deren Vorsitzende sie bis 1933 bleibt. Zunächst versucht sie, vor allem die Not der Menschen, die durch den 1. Weltkrieg geschädigt waren zu lindern, indem sie Mittagstische, Werkstätten, Nähstuben und Beratungsstellen einrichtet. Später entwickelt sich die AWO zu einer Hilfsorganisation für alle sozial Bedürftigen. Hilfe zur Selbsthilfe ist der Weg der AWO.

Nach der Machtergreifung Hitlers wird die Arbeiterwohlfahrt aufgelöst und verboten. Marie Juchacz emigriert ins Saarland, anschließend ins Elsass und nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges über Paris nach Marseille. 1941 flieht sie über Martinique nach New York. Dort gründet sie 1949 die Arbeiterwohlfahrt USA, von wo sie nach dem Ende des Krieges durch Paketsendungen Unterstützung im zerstörten Deutschland leistet.
1949 kehrt sie aus ihrem Exil nach Deutschland zurück und wird Ehrenvorsitzende der AWO.

1946 beginnt der Wiederaufbau der AWO. Sie wird 1946 in Hannover als parteipolitisch und konfessionell unabhängige Organisation wieder ins Leben gerufen.

Eitorfer Historie

Bereits in den 20er Jahren nach dem 1. Weltkrieg entsteht in Eitorf erstmals ein Ortsverein der AWO. Gründungsmitglieder sind Änne Pützstück und Franz Fischer. Ihre Hauptaufgabe ist in erster Linie die Versorgung der „Wohlfahrtsempfänger“ mit Nahrungsmitteln, Wäsche, Bekleidung und Decken. Nach der Machtergreifung verbieten die Nazis die AWO im Reichsgebiet.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Ortsverein erneut gegründet. Die Sicherung des täglichen Lebens stand für viele Menschen im Vordergrund. Es wurden Spenden gesammelt und für Kinder aus dem ausgebombten Köln Ferienaufenthalte in Eitorf ermöglicht. Die AWO organisierte Weihnachtsfeiern, die Kinder erhielten eine Weihnachtstüte mit selbstgebackenen Plätzchen und Spenden. Nachdem die Vorsitzende Änne Rübke erkrankt war, lag die Last der Arbeit nur noch auf wenigen Schultern, es war schwierig ehrenamtliche Helfer zu finden und die AWO hörte auf  zu existieren.

Im Jahr 1981 waren es Walter Sladek und Malcolm Garner die den Entschluss fassten, die AWO wieder aufleben zu lassen. Viele Menschen aus verschiedenen politischen und karitativen Lagern fanden den Weg in die Arbeiterwohlfahrt Eitorf.

Die Arbeiterwohlfahrt kämpft mit ehrenamtlichem Engagement für eine sozial gerechte Gesellschaft. Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind Grundlage dieses Handelns.

Unsere heutigen Arbeitsschwerpunkte sind
  

  • Seniorenarbeit
  • Behindertenaktivitäten
  • Hilfe und Unterstützung für Bedürftige
  • Veranstaltungen und Feste
  • Ausflüge, Tages- und Mehrtagesfahrten

Die Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt Eitorf seit 1981

Malcolm Garner               1981 – 1985
Achim Reddmann            1985 – 1990
Ulrike Garner                    1990 – 1995
Herbert Bäsler                  1995 – 1996
Helmut Bösking               1996 – 1997
Renate Krug                      1997 – 1998
Helmut Bösking               1998 – 2014
Mechtild Jüdes-Dreesen     seit 2014